Georgstaler
Georgstaler gehören zur Präge-Familie der Talermünzen. Seit dem Jahr 1521 ließen die Grafen von Mansfeld die Münze schlagen. Der hauseigene Schutzpatron St. Georg zierte die Oberfläche der Georgstaler. Seine beschützende Kraft machte den Georgstaler sowohl bei Reitern als auch Fußsoldaten im späteren Verlauf als Schutzamulett in Form eines Anhängers sehr begehrt. Die Münze wurde darüber hinaus aus unterschiedlichsten Metallen hergestellt und verbreitet.
Verbreitung des Georgstalers
Vor dem Hintergrund des 30-jährigen Krieges unterstellten vor allem Angehörige aller damals gängigen Militärgattungen dem Georgstaler eine schützende Wirkung für Leib und Leben. Auf Grund der hohen Nachfrage konnte die zu Mansfeld gehörende Prägeanstalt den Bedarf nicht mehr decken, sodass andere Münzstätten für die Herstellung die notwendige Erlaubnis erhielten. Diese durften jedoch nicht das Wappen der Grafen von Mansfeld verwenden.
Erneutes Aufleben des Georgstalers
Im ungarischen Kremnitz überarbeitete der Medailleur Hermann Roth von Rothenfels gegen Ende des 17. Jahrhunderts die Münze und verlieh ihr eine der Zeit entsprechende Barockdarstellung. Seither bestimmt die Rückseite eine Szene aus dem Neuen Testament. Die Nachfrage stieg erneut drastisch an, wodurch der Wert für Georgstaler um das 20- bis 30-Fache in die Höhe schnellte und dieser für das einfache Volk fast unerschwinglich wurde.
Georgstaler als Soldatenamulett
Als beliebtestes Soldatenamulett im mitteleuropäischen Raum gehörte die Münze zwischen dem Ende des 17. und 19. Jahrhunderts bei allen Armeen - unabhängig vom Glauben - zur nicht offiziellen Standardausrüstung. Trotz zahlreicher Glaubenskriege blieb der Schutzpatron St. Georg konfessionsübergreifend für Reiter, Fußsoldaten und Seefahrer uneingeschränkt der wichtigsten Begleiter mit religiöser Herkunft.