Groten
Norddeutsche Kleingroschen aus dem 19. Jahrhundert werden als Groten bezeichnet. Die Groten-Münze galt vor allem im Raum Bremen und Oldenburg bis zur Einführung der Goldmark im Jahr 1872 als offizielles Zahlungsmittel. Die Geschichte zur Entstehung der Groten reicht jedoch weitaus tiefer in die Vergangenheit.
Entstehung und Ursprung des Groten
Erstmals wurden Groten im 15. Jahrhundert in Prägestätten rund um Bremen im Auftrag der Stadt hergestellt. Vor allem die Münzmeister machten großen Gewinn an der Herstellung der neuen Währung, da jedes verwendetes Silber im Zuge der Arbeiten "verschlechtert" wurde.
Verbeitung und Wert des Groten
Mit der zunehmend stärker werdenden Verbreitung der Münze erlangte die Stadt Bremen unter der Herrschaft von Kaiser Karl V. im 16. Jahrhundert das Privileg, Goldgulden und Taler nach dem Vorbild der überwiegend lokal genutzten Münze anzufertigen. Auf Grund des verworrenen Umrechnungssystems wurden um das Jahr 1620 nach zahllosen Auf- und Abwertungen 72 Groten für einen Taler verrechnet. Dieser Wechselkurs war bis 1872 fest in den Kreisen von Volk und Händlern verankert.
Der Grote als Grundlage von "Notgeld"
Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts orientierte sich Bremen an der Münze des Groten sowie am Kurs des US-Dollars und brachte eine ähnliche Geldeinheit unter die Bevölkerung. Die Idee zum "Kleingeld für den kleinen Mann" wird seit der europäischen Währungsreform auf einer Zwei-Euro-Gedenkmünze durch das Wahrzeichen Bremens geehrt. Auf dieser Prägung werden das Bremer Rathaus sowie die Rolandstatue, welche die Stadtrechte in sich vereint, dargestellt.
