Nasenblutengulden

Der Nasenblutengulden ist eine spöttische Bezeichnung für einen Zweidritteltaler, einen Gulden aus dem Jahr 1693, der das Bildnis des Herzogs Ernst August von Braunschweig-Lüneburg-Calenberg (1679-1698) zeigt. Auf Grund der Tatsache, dass unter der Nase ein Stempelriss auftrat, sah das Bildnis des Herzogs so aus, als hätte er Nasenbluten. Der Taler war eine Währung im Königreich Braunschweig-Lüneburg-Calenberg und wurde in der Münzstätte Clausthal-Zellerfeld geprägt. Der Zweidritteltaler war eine Weiterführung des Leipziger Guldens. Die Münze war eine Silbermünze, die den Gegenwert von 60 Kreuzern hatte, festgelegt in der Reichsmünzordnung von 1559. Ein Gulden zu 60 Kreuzern galt von diesem Zeitpunkt an als Rechnungsbegriff. Damals existierten in Deutschland Länder, in denen Taler als Währung üblich waren und andere, in denen Gulden im Umlauf waren. Die Münzstätte in Hall wurde 1477 gegründet und war neben Meran die zweite große Prägeanstalt im Reich. Die Gründung dieser Münzstätte war politisch und wirtschaftlich bedingt. Zudem war es damals gefährlich und umständlich, große Mengen Silber eine weite Strecke, wie der Weg nach Meran es war, zu transportieren.

Der Nasenblutengulden

Ursprünglich war der Gulden eine Goldmünze, mit der man im 14. Jahrhundert die Florenen von Florenz nachahmte. Sollte eine Silbermünze den gleichen Wert wie ein Goldstück haben, wurde sie als Guldengroschen oder Guldiner in der Münze Hall geprägt. Im ausgehenden 17. Jahrhundert etablierte sich der Gulden, gleichbedeutend mit dem Zweidritteltaler, als Konventionswährung und wurde nach 1753 als Konventions-Halbtaler bezeichnet. Der Stempelriss im Nasenblutengulden war eine typische Fehlprägung. Sie ist auf einen fehlerhaften Umgang beim Prägevorgang, in diesem Fall einen verschmutzten Stempel, zurückzuführen. Da die Münzen von Hand geprägt wurden, waren Fehlprägungen an der Tagesordnung. Erst mit dem Einsatz von Maschinen erreichte man bei der Prägung eine höhere Präzision. Diese Ausschussmünzen entwickelten sich im Laufe der Zeit zu einem eigenen Sammelgebiet, das in vielen Ländern schon lange etabliert ist. Seltene Stücke sind von höchstem Wert.

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