Schiffsgeld

Die Bezeichnung Schiffsgeld hat ihren Ursprung in einem Missverständnis. Die grobe und lieblose Prägung der Münzen, die häufig genug nicht wirklich rund waren, nährten den Verdacht, dass sie auf Schiffspassagen im 16. bis 18. Jahrhundert geprägt wurden. Zusätzlich transportiert wurde diese Annahme durch die englischsprachige Bezeichnung der Cob-Münzen, die als "cut on board" interpretiert wurden.

Bezeichnung des Schiffsgeldes

Da die Münzen, aus denen Schiffsgeld entstand, aber spanische Real waren, wurde die Übersetzung bald umgedeutet. Die Abkürzung Cob wird heute als Übersetzung für "cabo de barra" verstanden, als "Endstück des Barrens". Andere Bezeichnungen für die heute als Schiffsgeld bekannten Münzen sind Schiffspesos, Piaster und Macuquina. Die Annahme, dass die Prägetätigkeit auf den Schiffen der spanischen Flotte stattgefunden hat, widerlegen mittlerweile zahlreiche historisch glaubwürdige Quellen. Die grob geprägten "Plättchen" in den Stückelungen von einem bis acht Real waren das Ergebnis eines Verbots des spanischen Königs.

Barrenverbote und Prägequalität der Schiffsgelder

Während der spanischen Eroberungsfeldzüge in Mittel- und Südamerika fielen den Besatzern Unmengen Gold und Silber in die Hände. Der König untersagte den Besitz von ungeprägtem Gold und Silber in den Kolonien. Das Verbot umfasste auch den Transport auf dem Schiff ins Heimatland. Um die Edelmetalle trotzdem nach Europa zu bekommen, wurden in fast allen Kolonien schlichte und schlecht ausgestattete Prägewerke eingerichtet. Teilweise ähnelte das "Prägen" der Münzen mehr einem direkten Herausschlagen aus dem Barren und der notdürftigen Formgebung in die Optik eines Zahlungsmittels. So kam es immer wieder zu fast viereckigen Formen mit groben Fehlern wie Dellen, Löchern, Nasen oder Vorsprüngen. Viele Münzen aus der Kategorie Schiffsgeld wurden beim Bergen von Schiffswracks der spanischen Flotte gefunden. Allerdings gab es je nach Herkunft große und kleine Qualitätsunterschiede in der Prägequalität.

Herkunft des Schiffsgeldes

Bekannt sind Münzen, die dem Schiffsgeld zugeordnet werden, aus Prägestätten in Bolivien, Chile, Guatemala, Kolumbien, Mexiko, Peru und Santo Domingo, der heute aus der Dominikanischen Republik und Haiti bestehenden geteilten Insel. Zwischen 1580 und 1820 machte das Schiffsgeld den Löwenanteil des gesamten Geldumlaufs in den spanischen Kolonien aus. Während 1805 zuerst Haiti erfolgreich mit einem Aufstand die Unabhängigkeit von Spanien erlangte, zogen fast alle anderen lateinamerikanischen Kolonien bis in die 1820er-Jahre nach. Zwar wurden die Münzen des Schiffsgeldes von jeweils eigenen neuen Währungen ersetzt, aber die großen Umlaufmengen verschwanden teilweise erst Dekaden später aus dem Zahlungsverkehr.

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