Stüber
Ab dem Ende des 15. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert war der Stüber im Nordwesten Deutschlands als Zahlungsmittel verbreitet. Diese Kleingroschenmünzen hatten den Wert von 4 Pfennigen oder 2 Deut. Die Münzen entsprachen auch nominal einem englischen Groat.
Erstmals geprägt wurde der Stüber im Jahr 1561 in Ostfriesland. Auf der Vorderseite dieser Münze war meistens das jeweilige Landeswappen abgebildet. Dagegen zierten die Rückseite der Wert der Münze und die Jahreszahl, in der diese geprägt wurde.
Niederländisches Vorbild
Stüber war die Nachprägung des niederländischen Stüver bzw. Stuiver. Diese niederländische Münze wurde bis zum Jahr 1815 in den Niederlanden geprägt. Vorgänger des niederländischen Stüver war wiederum der Groschen des Mittelalters. 20 Stuiver hatten den Wert eines Guldens in den Niederlanden. Aus diesem Grund wird das holländische 5-Cent-Stück auch heute noch als Stuiver in der Bevölkerung bezeichnet.
Der Wort „stuiven“ kommt vom niederländischen "stieben". Dies bedeutet Funken, und leitet sich vom Münzbild ab. Denn früher waren auf der flämischen Münze "funkensprühende Feuersteine" aufgeprägt.
Im Jahr 1924 wurde der österreichische Schilling eingeführt. Dessen Teileinheit sollte ursprünglich Stüber heißen. Dann wurde allerdings der Name Groschen für diese Münze gewählt.
Teilweise gibt es nur noch sehr wenige Stüber einzelner Jahrgänge. Auch der Erhaltungsgrad der einzelnen Münzen ist sehr unterschiedlich. Insbesondere bei älteren Jahrgängen sind sehr gut erhaltene Münzen etwas Besonderes. Deshalb sind diese Münzen bei Sammlern besonders beliebt.