Übermünzung
Numismatiker sprechen von Übermünzung, wenn der Nennwert der geprägten Münzen kleiner als der Wert des Edelmetalls der Münze ist. Der Begriff Übermünzung bezeichnet auch eine Überproduktion bestimmter Münzen oder die Ausgabe von Pseudomünzen.
Verbindung von Münzwert und Prägequalität
Durch Übermünzung kann dem Herausgeber ein wirtschaftlicher Schaden entstehen, denn die Münzen enthalten mehr Edelmetall, als für die Prägung der Münze auf dem Edelmetallmarkt erhältlich ist.
Münzen, bei denen der Wert dem eingesetzten Edelmetall entspricht, werden als Kurantmünzen bezeichnet. Münzen, die einen höheren Nennwert besitzen, werden als Scheidemünzen bezeichnet.
In Deutschland wurden bis 1914 Kurantmünzen als Not- oder Kreditgeld geprägt. Seit 1915 werden alle deutschen Kursmünzen einschließlich der aktuellen Euro-Münzen als Scheidegeld geprägt.
Notdaler: Bedeutung von Münzen als Zahlungsmittel in Kriegszeiten
Als Übermünzung lässt sich die gewollte Überproduktion von Münzen bezeichnen. Ein klassisches Beispiel ist der Görtzsche Notdaler. Die Münzen wurden im nordischen Krieg 1715 bis 1719 in Schweden geprägt und sollten dem finanziell angeschlagenem Staat über die Runden helfen. Rund vier Millionen Münzen waren im Umlauf. Nach dem Frieden um 1721 verloren die Münzen völlig ihren Wert, denn sie konnten im Gegensatz zu ihrem Wert von einem Daler nur noch zum Wert von 16 Öre eingelöst werden.