Vreneli
Die zwischen 1897 und 1949 geprägte 20-Franken-Goldmünze zeigt vor einer Gebirgslandschaft die nach links schauende Büste der Helvetia. Diese Frauengestalt symbolisiert die Schweiz und zählt heute zu den beliebtesten und nach Meinung vieler Liebhaber auch zu den schönsten Anlagemünzen der Welt.
Die als Nachfolgemünze der zwischen 1883 und 1896 geprägten, als "Helvetia" bekannten Münze mit dem Nominalwert von 20 Franken ist unter dem inoffiziellen Namen "Vreneli" weltberühmt geworden.
Merkmale
Die in einer Stückzahl von 58.634.296 Stück in 900er Gold geprägte Münze ist 6,452 g schwer und hat bei einem Durchmesser von 2,1 cm eine Dicke von 1,25 mm.
Auf der Vorderseite ist Helvetia als junge Frau mit geflochtenem Zopf vor Berggipfeln dargestellt. Sie trägt mit Edelweiß-Blüten geschmückte Kleidung. Am oberen Rand ist unter dem Perlkreis der bogenförmige Schriftzug "Helvetia" zu erkennen.
Am rechten Rand weist ein kleines "F. Landry" auf den verantwortlichen Gestalter des Münzbildes, Fritz U. Landry, hin.
Die Münze zeigt auf der Rückseite das Schweizerkreuz im Wappenschild, umgeben von Eichenlaub und den Nominalteilen "20" und FR". Im unteren Bereich sind die Jahreszahl und das Münzzeichen "B" eingeprägt. Im Prägejahrgang 1935 wurde ein "L" zugefügt.
Im Rand der Vreneli-Münze sind 22 Sterne als Symbole für die damals 22 Kantone eingefügt.
Geschichte
Der erste von Landry vorgeschlagene Entwurf des Münzbildes war den Verantwortlichen zu juvenil. Aber auch die letztlich akzeptierte, eher mütterliche Helvetia hebt sich durch ihre Lebensnähe von der Mehrheit der um 1900 favorisierten, antik-steifen Frauendarstellungen ab. Die neue 20-Franken-Münze mit dem von Konservativen zunächst als immer noch zu jugendlich kritisierten Helvetia-Münzbild wurde rasch populär.
Vreneli und Marengo
Der Kosename "Vreneli" für die Goldmünze bürgerte sich in den 1930er Jahren ein. Wahrscheinlich bezieht sich die Bezeichnung auf die schweizerische Bezeichnung für "Kleines Mädchen" (= "Vreneli"). In Italien wurde in Anlehnung an die Bezeichnung von französischen 20-Francs-Goldstücken auch der Name "Marengo" üblich.
Nominale 10 und 100 Franken
Zwischen 1911 und 1922 wurden zusätzlich 2.650.056 Goldvrenelis (3,226 g, Durchmesser 1,2 cm) mit dem Nominalwert 10 Franken geprägt. Auf der Rückseite ist das Schweizerkreuz nicht in einem Wappenschild, sondern in einem Strahlenkranz zu sehen. 1925 wurden 5000 Goldvrenelis mit einem Nominalwert von 100 Franken geprägt (32.258 g, 3,5 cm Durchmesser).