Patina-Effekt bei Münzen
Der Begriff Patina leitet sich aus dem Italienischen ab und bezeichnet eine "dünne Schicht", die sich durch Oxydation und Korrosion auf der Oberfläche von Metalllegierungen bildet. Für die Beurteilung von Münzen stellt sie ein wichtiges Kriterium dar.
Wie Patina entsteht
Das für ältere Metalle typische Aussehen entsteht
durch Reaktion der Metalloberfläche mit den Umwelteinflüssen, denen sie ausgesetzt ist. Dazu gehören in erster Linie Sauerstoff, Feuchtigkeit und die in der Luft stets vorhandenen Spurenelemente, die im Laufe der Zeit eine Korrosion der Metalloberfläche hervorrufen. Die Art der dabei ablaufenden chemischen Reaktionen bestimmt dabei das Aussehen und die
Färbung.
Das bedeutet aber auch, dass auf zwei völlig identischen
Legierungen verschiedenartige Patina-Strukturen entstehen können, wenn sie unterschiedlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt waren.
Verschiedene Arten von Patina
Die Vielzahl der Legierungen und möglichen Umwelteinflüsse führen dazu, dass sich Patina in den unterschiedlichsten Farbnuancen bildet, wobei die Übergänge fließend sind:
- Ein bekanntes Beispiel ist die typische Grünfärbung, wie sie bei Legierungen und Münzen aus Kupfer und Bronze entstehen.
- Die Beteiligung von Eisensalzen führt zu einer braunen Oberfläche.
- Ist zusätzlich Schwefelwasserstoff an der chemischen Reaktion beteiligt, sind rotbraune Farbtöne anzutreffen.
Bedeutung von Patina bei der Beurteilung
Hier ist festzustellen, dass dieser Oberflächenüberzug kein Makel ist, sondern vielmehr Rückschlüsse auf die Art der verwendeten Legierung und die Umweltbedingungen zulässt, denen die Münzen ausgesetzt waren. Da es sich um einen natürlichen, zeitabhängigen Prozess handelt, kann dieser zur Altersbestimmung herangezogen werden.
Eine Patina, welche die gesamte Oberfläche der Münze überzieht und eine gleichmäßige Struktur hat, ist bei Numismatikern besonders begehrt. Aus diesen Gründen verbietet es sich auch, die Oberfläche der Münzen von dieser Schicht befreien zu wollen. Die Patina ist Teil der Lebensgeschichte einer Münze und damit gewissermaßen ein natürliches Echtheitszertifikat.