Euro-Münzen Pille
1999 wurde der Euro als Buchgeld eingeführt und drei Jahre später offizielles Zahlungsmittel für mittlerweile 18 EU-Ländern. Rund 86 Milliarden Euro befinden sich in der Form von Münzen im Umlauf. Rund 40 Prozent dieses Wertes geht auf die 2-Euro-Münze zurück. Sie und die 1-Euro-Münze sind zum Symbol für die neue Wirtschaftswährung eines gemeinsamen Europas geworden und stehen für Wachstum und Wohlstand. Dazu beigetragen hat das prägnante Aussehen der 1- und 2-Eurostücke.
Die Euro-Münze ist aus zwei Teilen zusammengesetzt. Die
Außenseite besteht aus dem Ring. Dieser Umgibt das Innere der Euro-Münze -
die Pille bzw. der Kern. Die beiden Münzen unterscheiden sich
optisch durch die unterschiedliche Farbgebung. Während bei der 1-Euro-Münze der Ring
golden wirkt und das Innere silbern, ist die Farbgestaltung
beim 2-Euro-Stück konträr. Dort erscheint der äußere Ring silbrig
und das Innere golden. Dieser Effekt wird durch die verwendeten Metalle
erreicht. Die silbrige Farbgebung wird durch eine Kupfer-Nickel-Verbindung
erzeugt, wogegen die goldene, gelbliche Farbe durch die Verwendung von Nickel
und Messing erreicht wird. Das Design der einheitlichen Münzseite ist
auf den Belgier Luc Luycx zurückzuführen, der den Gestaltungswettbewerb der EU
1997 gewonnen hatte. Der Kern beinhaltet auf der einheitlichen Münzseite den
Nennwert als Zahl und eine europäische Karte. Beide sind jedoch auch noch
teilweise auf dem Ring abgebildet. Auf der Rückseite, die von den Nationen
individuell gestaltet werden kann, wurde durch die EU nur festgelegt,
dass der Ring zwölf Sterne enthalten muss.
Weiterhin muss sich
in der Pille das nationale Design befinden. Bei den meisten Münzen beschränkt
sich das Motiv auf die Pille, jedoch dürfen diese auch auf den Ring
hinausragen. Dadurch gibt es einen breiten Ermessensspielraum für die
verschiedenen Länder zur Ausgestaltung. So befindet sich bei den meisten das
Prägedatum der Euro-Münze in der Pille. Dabei gibt es jedoch Ausnahmen, so hat
Frankreich in der 1999er Prägung das Datum im Ring stehen. Weiterhin beschränkt
sich die Abbildung bei den meisten Mitgliedsstaaten auf die Pille. Doch
auch hierbei gibt es Ausnahmen, wie die 2014er Ein- und Zwei-Euro-Münze der
Niederlande und die 2002er Serie von Italien. Nur die Verbindung von
Ring und Pille ergeben ein gültiges Zahlungsmittel. Wenn beide
Elemente getrennt werden, gilt das Geldstück als entwertet. Dadurch kann es
weder als Zahlungsmittel verwendet werden noch ist ein Umtausch gegen ein
unbeschädigtes Geldstück möglich.