Jubiläumsmünzen und Sonderprägungen
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es beinahe jährlich relevante staatliche Jubiläen oder andere, sich jährende Ereignisse zu feiern. Diese Jubiläen und Ereignisse werden häufig auch auf Sondermünzen und Gedenkprägungen verewigt und so zum Teil der deutschen Geschichte gemacht. Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Jubiläumsmünzen, wie z.B. zu Gedenktagen, Staatsjubiläen oder zu Ehren einzelner Persönlichkeiten. Die Deutsche Einheit, oftmals auch als Deutsche Vereinigung oder Deutsche Wiedervereinigung betitelt, bezeichnet den Zusammenschluss zwischen der ehemaligen DDR (Deutschen Demokratischen Republik) und der Bundesrepublik Deutschland. Aus Sicht der Numismatik treffen hier gleich mehrere Besonderheiten zusammen: Zum einen zieht der Zusammenschluss zweier eigenständiger Nationen mit eigenen Währungen auch immer neue Münzen nach sich. Zum anderen werden alte Umlaufmünzen und die alten Nationalwährungen häufig durch ein neues Währungssystem ersetzt.
Dadurch werden noch im Umlauf befindliche Münzen seltener und steigen im Wert. Der Zusammenschluss fand am 3. Oktober im Zuge einer friedlichen Revolution statt. Der Tag wird in Deutschland seither als bundesweiter Feiertag "Tag der Deutschen Einheit" gefeiert. Die deutsche Teilung hielt vier Jahrzehnte (1949 bis 1990) an und war in Folge der Nachwehen des Zweiten Weltkriegs und des damals pulsierenden Kalten Krieges aufgekommen. Die Berliner Mauer, die beide Staaten voneinander trennte, war zuvor bereits am 9. November 1989 geöffnet worden. Damit galt der Fall des DDR-Regimes als beschlossen, der formale Zusammenschluss wurde knapp ein Jahr später vollzogen. Hochwertige Münzen und Sonderausgaben sollen an diesen historischen Meilenstein erinnern.
Die DDR wurde mehrere Jahrzehnte vor dem Mauerfall durch das Sowjetregime gegründet und im Anschluss unterstützt, während die Bundesrepublik Deutschland, damals West-Deutschland, vorwiegend durch den Zusammenschluss der Alliierten gestützt wurde. Die Teilung orientierte sich an damaligen Besatzungszonen, wobei Nord-Ost-Deutschland von der damaligen Sowjetunion besetzt wurde, während der Süd-Osten durch die USA, der Süd-Westen durch Frankreich und der Nord-Westen durch Großbritannien verwaltet wurde.
Deutschen Bürgern aus der DDR war es damals, zumindest ohne ausdrückliche Erlaubnis, strengstens untersagt, nach West-Deutschland zu reisen. Ebenso durften Bürger aus der Bundesrepublik Deutschland nicht ohne eine spezielle Genehmigung in die DDR einreisen. Gemeinhin wurde die DDR eher kommunistisch geführt, während sich die Bundesrepublik an einer freien sozialen Marktwirtschaft orientierte. Für die Numismatik hatte dieses, im Sinne von Münzensammlern, wenig Austauschfreudige Gebahren, auch große Auswirkungen: So gibt es nicht wenig Münzen, die wenig im Umlauf gewesen sind oder nach der Wiedervereinigung zu großen Teilen eingeschmelzt und ersetzt worden sind.
Bereits kurze Zeit nach dem Zusammenschluss wurde für die DDR die D-Mark (Deutsche Mark) als Münzen und Banknoten eingeführt, zudem wurde zugleich das Ende der Planwirtschaft beschlossen. Sowohl Münzen aus der ehemaligen DDR (DDR-Münzen), wie auch die Deutsche Mark (DM) erfreuen sich heute bei Sammlern aus Deutschland und der ganzen Welt, großer Beliebtheit. Der damals regierende Bundeskanzler, Helmut Kohl (CDU), war der Kanzler der neu zusammengeführten Bundesrepublik.
Um die damalige DDR zu unterstützen, welche durch den Kommunismus wirtschaftlich stark geschädigt war, wurden zudem Subventionen in Millionenhöhe vereinbart. Außerdem wurde der noch heute währende Solidaritätszuschlag vereinbart, welcher von Westbürgern als Anteil vom Gehalt beziehungsweise Lohn angesetzt wurde. Mittlerweile gilt die Wirtschaft in den Neuen Bundesländern als reanimiert, große Städte wie Leipzig und Dresden können einen dauerhaften Aufschwung verzeichnen, auch wenn Gehälter nach wie vor nicht lückenlos angeglichen sind.
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