Schoppen
Zuerst in Niederdeutschland geläufig, dann nach Frankreich entlehnt, danach wieder ins Oberdeutsche zurück: Dies gilt für das Wort Schoppen. Der Verwandheitsgrad mit "schöpfen" lässt sich aus dem Wort ableiten.
Sein Ursprung war ein Flüssigkeitsgefäß und später wurde er dann eingesetzt als Hohlmaß für Getränke. Ein Schoppen ist ein Viertel Maß oder die Hälfte einer Pinte.
Die Schoppengröße im Laufe der Zeit
Im 19. Jahrhundert war ein Schoppen in der Schweiz und in Baden 0,375 l, in der Pfalz 0,564 l und in Württemberg 0,459 l. Früher galten die nichtmetrischen Maße in Süddeutschland. 1872 wurden sie von den metrischen Maßen abgelöst, von da war der Schoppen bis 1884 offiziell 0,5 l. In Rastatt war eines der größten Weinmaße. Im Jahre 1615 fasste dort ein Gefäß 2,3 l.
Vor der Vereinheitlichung der Maße war in den Gebieten des Rheinbunds ein Maß noch 0,7 l groß. Im Laufe der Zeit ging in der Schankwirtschaft, die Bedeutung beispielsweise bei Maß/Maßkrug, oder Trinkgefäß auf das in aller Regel alkoholische Getränk selbst über. Je nach der Region wird er als einen halben Liter oder einen Viertelliter Wein oder Apfelwein bezeichnet. Dabei muss der Inhalt nicht extra genannt werden.
Ganz anders als bei der bekannten Maß kann die genaue Bedeutung regional oder lokal je nach Getränk und Menge ein Viertelliter oder ein halber Liter bedeuten. Dabei kommt es darauf an, wo man sein Getränk bestellt. Man erhält dann ein Glas Bier oder beispielsweise ein Glas Apfelwein.
Die verschiedenen Gebiete
Im alemannischen Raum, aber auch in pfälzischen Gebieten wird der Schoppen heutzutage als ein halber Liter bezeichnet, in Rheinhessen aber 0,4 Liter Alkohol. Das Getränk kann dabei in dem sogenannten Schoppenglas in zylindrischer Form oder in einem Dubbeglas serviert werden. Im hessischen Raum wird sowohl der klassische Schoppenwein als auch der Apfelwein im Schoppen serviert.
Der Begriff ist ein Synonym für ein Geripptes. Das ist ein 0,25 l bzw. in Frankfurt 0,3 l großes Glas im Rautenschnitt. Die unterschiedlichen Größen gehen auf die historischen Hohlmaße in Hessen und Frankfurt zurück. Im Frankenland bekommt man einen Viertelliter Wein, er wird je nach Anlass in einem Römer, in einem Henkelglas oder einem henkellosen Standardglas serviert. Die bekannte Flaschenform der Bocksbeutel umfasst drei Schoppen.