Verwendung von Diamanten
Tief im Erdinneren unter hohem Druck und bei über 1500°C entsteht über Jahrtausende eines der wertvollsten Materialien, die der Mensch in Minen fördert: Diamanten. Sie sind ein Symbol für Perfektion und ein begehrter Luxusartikel. Wertvolle und besonders reine Diamanten werden zu Schmuckstücken weiterverarbeitet. Dafür erhält das wertvolle Rohmaterial den sogenannten Schliff. Dadurch wird die Lichtbrechung des Diamanten verbessert, was als ein besonderer Glanz wahrgenommen wird. Moderne Lasertechnik erlaubt mittlerweile die Entfernung von kleinen Verunreinigungen, trotzdem können nur ¼ aller gefundenen Diamanten zu Schmucksteinen weiterverarbeitet werden. Doch beschränkt sich die Verwendung von Diamanten nicht nur auf Schmuckstücke, sondern sie sind auch für die Industrie von essentieller Bedeutung.
Diamanten in der Industrie
Ein Großteil der geförderten Diamanten wird von der Industrie verwendet. Der industrielle Bedarf übertrifft sogar die jährliche Fördermenge, so dass auf künstlich hergestellte Exemplare zurückgegriffen werden muss. Haupteinsatzgebiet sind Maschinenwerkzeuge, bei denen die speziellen Eigenschaften des Diamanten ausgenutzt werden. Er gilt als der härteste Stoff, nach der Mohs'schen Härteskala erreicht der Diamant einen Härtegrad von 10, wobei die Skala von 1 für weich bis 10 reicht. Dadurch ist er härter als Stahl und eignet sich hervorragend für Schneide-, Bohr, und Schleifarbeiten. Er lässt sich auch wesentlich exakter scharf schleifen als andere Metallwerkzeuge, dadurch ist es möglich, feinste Strukturen herzustellen. Auch der geringe Verschleiß macht die industrielle Anwendung wirtschaftlich und eröffnet weitere Anwendungsgebiete, zum Beispiel als Schutzbeschichtung gegen Abnutzung oder als Schleifmittel in Pulverform. Durch die Beigabe von Bor, Phosphor oder Stickstoff können Diamanten auch als Halb- und Superleiter eingesetzt werden. Durch die hervorragende Wärmeleitfähigkeit können elektrische Bauteile für extreme Bedingungen hergestellt werden.
Diamanten in der Medizin
In der Medizin werden Diamanten wie in der Industrie für Präzisionswerkzeuge eingesetzt. Doch mittlerweile beschränkt sich die medizinische Nutzung nicht nur auf Schneiden und Beschichtungen. Ein experimentelles Anwendungsgebiet ist der Gebrauch von Diamanten als Teil von Medikamenten. Derzeit werden Versuche durchgeführt, Mini-Diamanten als Wirkstoffträger in der Krebstherapie einzusetzen. Diese Nanopartikel verhindern, dass die betroffenen Zellen den Wirkstoff wieder ausscheiden, da der Nanodiamant aufgenommen, aber nicht mehr abgestoßen werden kann. Dadurch erhöht sich die Aussicht auf eine erfolgreiche, langfristige Therapie. Erste Versuche haben die Wirksamkeit bestätigt und erste Tests für andere Erkrankungen laufen.