Etwas für bare Münze nehmen
Die Münze hat nicht nur einen Wert als Zahlungsmittel oder auch als Sammlerobjekt. Auch in die Umgangssprache ist sie fest eingegangen und so werden verschiedene Redewendungen genutzt, welche die Münze mit aufnehmen und für verschiedene Aussagen nutzen. Sehr häufig kommt die Redewendung zur Anwendung, dass man "etwas für bare Münze nimmt". Die Bedeutung dieser Redewendung ist nachvollziehbar. Zudem ist diese Redewendung schon sehr alt. Im Sprachgebrauch fand die Redewendung "etwas für bare Münze nehmen" schon im 18. Jahrhundert Verwendung. Die Bedeutung war damals, dass eine vom Schuldner zugesagte Zahlung bereits zum Zeitpunkt der Zahlung als barer Besitz betrachtet werden konnte, da diese ebenso zuverlässig war wie die direkte Zahlung. Etwas für bare Münze zu nehmen meinte damit, dass die Zahlung als absolut zuverlässig einzustufen war.
Traditionsreiche Redensarten
Dabei hat die Gleichsetzung der Münze und des Wortes keinen isolierten Charakter, stattdessen aber eine sehr lange Tradition. Schon in der Bibel gibt es Passagen, welche die Münze oder aber auch spezielle Metalle wie Gold und Silber sowie Erz und die Sprache in einen Zusammenhang bringen. Eine weitere Redensart ist auch "Worte auf die Goldwaage legen", die im Sir. 21,27 innerhalb der Bibel zu finden ist und deren Bedeutung wiederum dahin geht, dass gesprochene Worte sehr genau abgewägt und bewertet werden. Ebenso wie "etwas für bare Münze nehmen" schon lange geläufig im Sprachgebrauch ist, wird allgemein die Redewendung "goldene Worte" schon seit Bibelzeiten genutzt. Letztere Redewendung stammt von Lukrez. Viele antike Autoren bedienten sich auch des Begriffes der Münze, beispielsweise der Wortmünze als Synonym für den Wortschatz. Worte und Münzen werden im Sprachgebrauch sehr häufig bis in die heutige Zeit gleich genutzt. So spricht man sowohl von Worten als auch Münzen dahingehend, dass sie geprägt oder geschlagen werden. Ein moderner Begriff für "Worte schlagen" ist heute das Schlagwort oder aus dem englischsprachigen Sprachraum entnommen der Slogan. Interessant im Sprachgebrauch ist auch die Nutzung der sogenannten Lehnwörter aus einer anderen Sprache, um so den Wortschatz zu vergrößern oder "sein Wort zu verpfänden", also etwas verbindlich zu versprechen.