Aktien
Aktien dienen vornehmlich der Geldanlage und erzielen infolge einer Wertsteigerung oder durch die regelmäßig ausgezahlten Dividenden Erlöse. Sie stellen eine Urkunde für die Beteiligung an einem Unternehmen dar und wurden früher als effektive Stücke ausgegeben. Die Ausgabe der effektiven Stücke für eine Aktie ist heute weitgehend ungebräuchlich und kommt mit wenigen Ausnahmen nur noch bei nicht an der Börse gehandelten Beteiligungspapieren vor. Üblich ist heute stattdessen die Girosammelverwahrung.
Von der elitären Geldanlage zur Volksaktie
Der Aktienbesitz in der Bevölkerung ist durch die vereinfachte Aufbewahrung über eine Depotbank, vor allem aber infolge der gezielten Ausgabe von Volksaktien bei der Privatisierung ehemaliger Staatsbetriebe wie der Telekom und der Bundespost spürbar angestiegen. Auch die zeitweise Erfolgsgeschichte des Neuen Marktes trug dazu bei, dass sich Privatpersonen zum Aktiensparen entschieden. Die vor der Einführung der Girosammelverwahrung notwendige jährliche Einreichung des Kupons zum Erhalt der Dividende entfällt heute, vielmehr wird diese automatisch dem Aktieninhaber gutgeschrieben. Das Mitbestimmungsrecht kann der Aktienbesitzer persönlich beim Besuch der Hauptversammlung ausüben oder auf einen Dritten übertragen, viele Gesellschaften erlauben auch die schriftliche oder Internet-Abstimmung. Auf lange Sicht führen die meisten Aktien zu einem Vermögenszuwachs, sicherere Einnahmen erzielen vornehmlich auf die Dividende achtende Anleger. Die meisten Beteiligungspapiere werden an der Börse gehandelt, bei Namensaktien ist für die Eigentumsübertragung zusätzlich die Eintragung in das Aktienregister der bezogenen Gesellschaft und damit faktisch ihre Zustimmung zum Aktienerwerb erforderlich.
Aktien als Sammelobjekte
Während heutige Aktien überwiegend im Rahmen der Girosammelverwahrung ausgegeben werden und somit nicht als effektive Stücke existieren, gehören historische Wertpapiere zu beliebten Sammelobjekten. Besonders beliebt sind historische Aktien, welche heute keinen eigentlichen Wert mehr repräsentieren und auch als Nonvaleurs bezeichnet werden. Die Wertpapiere verfügen bei guter Erhaltung dank ihrer Seltenheit über einen hohen Sammlerwert und ergänzen eine Münzsammlung durch ein verwandtes Sammelgebiet. Der Wertzuwachs bei Sammlerstücken ist bei Schmuckaktien besonders groß. Diese werden überwiegend aus künstlerischen Gründen in geringer Auflage als effektive Stücke ausgegeben. Umgangssprachlich werden auch aufwändig gestaltete Schuldverschreibungen als Schmuckaktien bezeichnet. Diese repräsentieren jedoch keinen Besitzanteil, sondern ausschließlich das Recht auf die Rückerstattung des gezeichneten Betrages einschließlich der vereinbarten Zinsen.