Namensherkunft Börse
Das Wort Börse geht Historikern zufolge auf den mittellateinischen Begriff bursa zurück, welcher übersetzt in etwa Ledertasche oder Geldsäckchen bedeutet. Als Wort für einen Treffpunkt, an dem Händler zusammenkommen, um Waren und Wertpapiere austauschen, wird es jedoch erst seit dem 16. Jahrhundert verwendet. Grund dafür ist die Händlerfamilie van der B(e)urse, welche in Brügge ansässig war. Diese hielt in ihrem Haus regelmäßige Zusammenkünfte ab, zu dem Händler aus Italien und anderen Ländern eingeladen wurden. Bei diesen Treffen wurden dann vor allem geschäftliche Dinge besprochen und Übereinkünfte getroffen. Das niederländische Wort für Haus („borse“) wurde daraufhin zum Begriff für geschäftliche Treffen und breitet sich in der Folge auch in anderen europäischen Staaten aus.
Waren- und Rohstoffbörsen
Die ersten Börsen in der Geschichte der Menschheit waren Handels- beziehungsweise Warenbörsen. Auf diesen wurden vor allem Agrarprodukte und Rohstoffe gehandelt. In Deutschland entstand die erste Handelsbörse im Jahr 1540 in Augsburg. Handelsbörsen brachten eine wichtige Veränderung im Geschäftswesen mit sich. So wurden Preise hier nicht allein aufgrund von Nachfrage und Angebot bestimmt. Spekulationen wurden ein wichtiger Bestandteil des täglichen Geschäftes. In der heutigen Zeit spielen solche Handelsbörsen jedoch nur noch eine geringe Rolle. Spekulationen werden vor allem auf den Finanzbörsen getätigt.
Finanzbörsen
Finanz- oder Wertpapierbörsen sind ein Ort, an dem Wertpapiere der verschiedensten Arten gehandelt werden. Dazu zählen zum Beispiel Aktien oder Derivate. Ihr Hauptzweck ist es, Anlegern eine Möglichkeit zu geben, auf möglichst einfache Art und Weise Wertpapiere zu erwerben. Finanzbörsen werden daher in der Wissenschaft auch als eigenständige Dienstleistungsunternehmen angesehen. Die größte deutsche Finanzbörse befindet sich in Frankfurt. Andere Standorte von Börsen in Deutschland sind unter anderem Hamburg, München oder Stuttgart.