Geplante Euro-Erweiterungen
Der Euro-Zone im engeren Sinne gehören aktuell (2014) 18 Mitglieder an: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien (seit 1999) sowie Griechenland (Eintritt 2001), Slowenien (2007), die Slowakei (2009), Malta und Zypern (2008) sowie Estland (2011) und Lettland (2014). Acht weitere EU-Staaten sind aufgrund vertraglicher Verpflichtungen gehalten, nach Erfüllung bestimmter Kriterien der Euro-Zone beizutreten.
Zur Einführung des Euro verpflichtete EU-Staaten
Grundsätzlich sind alle EU-Staaten zur Einführung des Euro verpflichtet. Lediglich Großbritannien und Dänemark haben sich im "Vertrag von Maastricht" (1992) eine Ausnahmeregelung gesichert, nach der sie nicht zur Einführung verpflichtet sind. Die übrigen Staaten (Polen, Schweden, Bulgarien, Ungarn, Rumänien, Tschechien, Kroatien und Litauen) sind aufgerufen, nach zweijähriger zwingender Teilnahme am EWS II (Europäisches Währungssystem II) dem genannten WKM II (Wechselkursmechanismus II) der Euro-Zone beizutreten. Erhebliche wirtschaftliche Probleme im Zusammenhang mit den jüngsten Finanzkrisen verhinderten bei den meisten dieser Euro-Zonen-Kandidaten die zügige Erfüllung der erforderlichen Kriterien.
Aktueller Kandidat Litauen
Lediglich Litauen ist seit 2004 aus diesem Staaten-Kreis WKM-Mitglied und kommt für geplante Erweiterungen der Euro-Zone in Betracht. 2007 konnte Litauen die Konvergenzkriterien noch nicht erfüllen, und das Land musste damals die geplante Euro-Einführung verschieben. Vor den Hintergrund massiver Anstrengungen scheint die von Litauen für 2015 angekündigte Währungs-Einführung realistisch.
Polen, Kroatien, Rumänien, Tschechien, Ungarn, Bulgarien
Kroatien, Bulgarien und Rumänien haben sich die bei Fachleuten als äußerst ambitioniert eingestuften Zieldaten 2017 beziehungsweise 2018 gesetzt. Polen hält eine Währungsumstellung für Anfang der 2020er Jahre für möglich. Die tschechische Regierung geht von einer Einführung nicht vor 2018 aus. Die amtierende ungarische Regierung will den Euro nicht vor 2020 einführen.
Sonderfall Schweden
In Schweden hat sich eine starke Anti-EU- und Anti-Euro-Bewegung etabliert. Das nach Ansicht von Experten die Konvergenzkriterien im Grunde bereits jetzt erfüllende Schweden ist dem WKM deshalb bisher wegen innenpolitischer Rücksichtsnahmen nicht beigetreten.
Nicht-EU-Aspirant Island
In der isländischen Regierung und Öffentlichkeit wird seit einigen Jahren kontrovers diskutiert, der EU beizutreten und dann den Euro einzuführen oder Möglichkeiten auszuloten, den Euro auch ohne EU-Beitritt zur Landeswährung zu machen.