Portugaleser
Der Portugaleser war eine Goldmünze, die ab 1553 überwiegend in Hamburg geprägt wurde und vor allem im Norddeutschen- und Ostseeraum eine weite Verbreitung fand. Bei dieser Münze handelt es sich um eine Nachbildung des portugiesischen Portuguez, dessen Wert als ganze Münze 10 Dukaten betrug. Daneben gab es auch Halb- und Viertelstücke.
Aussehen und Verbreitung der Portugaleser
Die Portugaleser wurden aus fast reinem Gold geprägt, so besteht ein Hamburger Portugaleser aus etwa 35 g des Edelmetalls. Auf der Vorderseite ist in den meisten Fällen das Stadttor Hamburgs zu sehen.
Daneben gibt es einen Hinweis auf das portugiesische Vorbild mit der Inschrift "nach Portugals Schrot und Korn". Auch auf der Rückseite gibt es Hinweis auf den Zusammenhang mit Portugal, denn hier dominiert das portugiesische Kreuz im Zentrum der Münze, dessen Zwischenräume mit stilisierten Ranken ausgefüllt sind.
Geschichte der Portugaleser
Die ersten Portugaleser, oder manchmal auch Portugalöser genannt, wurden in Hamburg geprägt. Allerdings prägten auch andere Städte wie Magdeburg, Lübeck, Bremen oder Lüneburg die Münzen. Daneben existieren auch einige Münzen aus Schweden und Dänemark und ein Einzelstück aus Brandenburg, welches heute als wertvollste deutsche Münze gilt.
Die große Zeit der Münzen war von Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts, als die Münzen offiziell als Zahlungsmittel anerkannt waren. Mit den Augsburger Reichsmünzordnungen wurden allerdings nur noch Golddukaten und Goldgulden als Zahlungsmittel zugelassen, wodurch der Portugalöser an Bedeutung verlor.
Ab den 1670er Jahren hatten die Münzen nur noch die Bedeutung von Medaillen. Noch heute wird in Hamburg der Portugalöser in einem veränderten Münzbild als Auszeichnung für verdiente Bürger und Gäste der Stadt in Gold, Silber und Bronze verliehen.