Prägezeichen: U
Das Prägezeichen ist nicht erst seit dem Euro oder der D-Mark im deutschen Raum verbreitet. Bereits vor 1800 gab es Auskunft darüber, in welcher Prägeanstalt eine Münze produziert worden ist. Damals gab es sogar noch wesentlich mehr Kennzeichnungen als heute.
Heutzutage unterscheidet man fünf verschiedene Buchstaben:
- das A steht für Berlin, vielen Experten gilt sie als die wichtigste Prägeanstalt
- danach kommt D für die Prägeanstalt München
- das F steht für Stuttgart
- das G für Karlsruhe
- das J für Hamburg
Entstehungsgeschichte des Prägezeichens U
Alle deutschen Prägezeichen mit mehr als einem Buchstaben stammen aus älteren Epochen. Ein Beispiel hierfür ist die Kennung BR für Brüssel. Es handelt sich dabei um Münzen, die während der deutschen Besatzung in Belgien für den Umlauf bestimmt waren.
Auch in anderen Orten außerhalb von Deutschland wurden deutsche Münzen vertrieben. Ein Beispiel hierfür ist der Ort Utrecht in den Niederlanden. Münzen mit der entsprechenden Kennung U wurden dort im Jahr 1923 hergestellt. Das deutsche Prägezeichen U ist nicht mit dem gleichnamigen französischen zu verwechseln. Dort steht der Buchstabe nicht für Utrecht, sondern für Pau.
Historischer Hintergrund der Prägezeichen
Das Deutsche Reich wurde im Jahr 1871 gegründet. Aus dieser Gründung ergab sich die Änderung, dass das Münzrecht in den Kompetenzbereich der einzelnen deutschen Staaten fiel. Die noch heute üblichen Prägezeichen stammen aus dieser Zeit. Auch die Reihenfolge wurde damals nach dem Rang der Staaten festgelegt. Festgeschrieben wurden sie in einem Bundesratsbeschluss.
Eine weitere Regelung, die auf die damaligen Satzungen zurückging, war der Ausschluss des Prägezeichens I. Man hielt die Verwechslungsgefahr mit der lateinischen und der römischen 1 für zu hoch.