Gegenstempel
Bei einem Gegenstempel handelt es sich um eine kleine Markierung, die auf einer Münze nachträglich angebracht wird. Üblicherweise kommen Gegenstempel zum Einsatz, wenn Münzen einen neuen Nennwert erhalten sollen. Alternativ werden sie auch genutzt, um eine ausländische Münze für den inländischen Zahlungsverkehr zu einem fixen Kurs zu zulassen.
Historische Entwicklung des Gegenstempels
Die Nutzung von Gegenstempeln ist schon sehr alt. Bereits im antiken Griechenland oder in Rom kamen sie zum Einsatz. So wurden auf diese Weise zum Beispiel die Namen von römischen Kaisern auf Münzen angebracht. Später setzte man sie dazu ein, um der Münzfälschung entgegenzuwirken.
Durch das Anbringen bestimmter Zeichen wurden Münzen als höherwertig eingestuft. Und auch während des 30-jährigen Krieges waren sie ein wichtiges Werkzeug, um den Nennwert von Münzen anzupassen. Gerade Spanien machte von dieser Möglichkeit Gebrauch.
Arten der Anbringung von Gegenstempeln
Grundsätzlich können Gegenstempel auf verschiedene Arten auf einer Münze angebracht werden. Zum einen gibt es die Möglichkeit, dass die Münze zu Beginn zum Glühen gebracht wird. Dieses Verfahren ist jedoch eher selten und wird kaum noch angewendet.
Stattdessen werden meist sogenannte Schlagstempel genutzt. Mit einem Hammer lässt sich dann das gewünschte Zeichen auf die Münze schlagen. Allerdings bleibt dabei oftmals eine platte Stelle auf der Gegenseite der Münzen zurück. Um dies zu vermeiden, kann man einen Unterstempel zur Hilfe nehmen.
Soll ein Gegenstempel auf beide Seiten der Münzen angebracht werden, wird vielfach ein Zangenstempel eingesetzt. Das Aufprägen erfolgt dann über den Druck der Backenzangen, zwischen denen sich die Münzen befinden.