Blaue Mäuse
Ursprünglich wurden diese Münzen als Halbstüber in den Niederlanden verwendet. Geprägt wurden sie ab 1527 in Nimwegen und da ihr Silbergehalt sehr gering war, wurden sie im Volksmund als blaue Mäuse bezeichnet. Blau ist in den Niederlanden ein Synonym für etwas geringes und schlechtes, daher kam die Bezeichnung für diese Münzen.
Blaue Mäuse Wortherkunft
Neben der Bezeichnung Blaumäuser waren auch die Begriffe "Blamüser", "Blaumöser" und "blaue Myter" gängig. Die Myter stammen vom Mijt ab, welches die kleinste flämische Münze ist. Der geringe Silbergehalt sorgte bei der Bevölkerung in den Niederlanden schnell dafür, dass diese Münzen ihren Spitznamen blaue Mäuse erhielten.
Trotz ihres geringen Wertes verbreiteten sich die blauen Mäuse sehr rasch und in großer Zahl in den Niederlanden.
Ausbreitung Blaue Mäuse im deutschen Raum
Im deutschen Raum ging der Begriff Blaue Mäuse auf den Adlerschilling (auch Arendschilling) über, welcher von Karl V. im Wert eines 4-Stüberstücks geprägt wurde. Im Jahr 1536 wurde dieser erstmals geprägt und erhielt bald ebenfalls die Bezeichnung Blaumüser.
Nachdem ihr Wert Ende des 16. Jahrhunderts auf 6 Stüber hochgesetzt wurde, verbreitete sich diese Münze sehr rasch im deutschen Raum. Prägestätten der Blaumüser waren Koblenz, Münster und Minden. Seit dem Jahr 1600 war diese Münze als Achteltaler bekannt.
Die Bezeichnung einer Münze durch den Volksmund ist in der Numismatik keine Seltenheit, denn früher wurde den gängigen Münzen oft ein einprägsamer Beiname gegeben. Bei Sammlern sind die blauen Mäuse beliebt, da es sie in vielen Varianten und mit unterschiedlichen Prägungen gibt.
