Brakteat

Münzen und Medaillen, die aus dünnem Metallblech wie Billon oder Silber auf einer weichen Unterlage geprägt wurden, nennt man Brakteat, während man die doppelseitig geprägten Dünnpfennige oder Denare Halbbrakteaten nennt.

Schmuckscheiben als Brakteat

Erste Brakteaten gab es schon im 5. und 6. Jahrhundert, wobei es sich um einseitig geprägte, kreisrunde Schmuckscheiben aus Edelmetall handelte. Brakteaten haben ihren Ursprung in der Imitation der spätantiken römischen Kaisermedaillons.

Aus der Zeit der Völkerwanderungen wurden mehr als 900 Brakteaten gefunden, von denen etwa jeweils 300 aus Schweden und Dänemark, 20 vom europäischen Kontinent, 30 aus England und rund 190 aus Norwegen stammten. Die meisten Fundstücke stammen aus Westnorwegen und Gotland.

Darstellungen auf den Brakteaten

Auf einer solchen Münze wurden Götter in Form von Tier- oder Personendarstellungen abgebildet, wobei es sich in der Regel um Fantasiegebilde, aber auch Vögel, Schweine oder Pferde handelte. Auf einem Drittel der Brakteaten sind Runen geprägt, die sich allerdings nur zum Teil deuten lassen. Meist hatten sie eine magische Funktion als Amulett.

Die Brakteaten sind für die Mythologie nicht so sehr wegen der Runeninschriften von Bedeutung. Wesentlich wichtiger sind sie wegen der bildlichen Darstellung, bei denen die Imitationen des römischen Kaisers schnell aufgegeben und zugunsten nordischer Motive abgeändert wurden. Die Münzen sind deshalb wertvolle Lieferanten von Bildmaterial aus einer Zeit, von der ansonsten noch nicht viel überliefert ist.

Die Münze als Brakteat im Mittelalter

Die Brakteaten als Hohlpfennige des Mittelalters sind einseitig aus dünnem Silberblech geprägt. Es handelt sich um Pfennige mit einem Durchmesser von maximal 45 mm. Während das Münzbild in hohem Relief erscheint, bleibt die Rückseite hohl.

Das ließ für hochwertige künstlerische Darstellungen ausreichend Platz, wobei sie währungsgeschichtlich eine typische regionale Pfennigwährung darstellen. Mit Ausnahme Westfalens, des Mittelrheingebietes und des Rheinlands waren Brakteaten vom 12. bis 14. Jahrhundert die regional vorherrschende Münzart.

Steuereinnahmen durch neue Brakteaten

Dabei ist die Bezeichnung Brakteat keineswegs ein zeitgenössischer Name, sie kam vielmehr zuerst im 17. Jahrhundert für diesen Münztyp auf. In manchen Regionen kam es zu Verrufen in regelmäßigen Abständen, im Raum Magdeburg zweimal jährlich während des 12. Jahrhunderts.

Das bedeutete, dass sie immer wieder gegen neues Brakteatengeld einzutauschen waren. Man erhielt dann beispielsweise für 4 alte Münzen 3 Neue. Die 4. Münze bezeichnete man als Schlaggeld und war meist die einzige Steuereinnahme des jeweiligen Münzherren.

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